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Brats: The Lost Tapes - Copenhagen 1979 (Review)

Artist:

Brats

Brats: The Lost Tapes - Copenhagen 1979
Album:

The Lost Tapes - Copenhagen 1979

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Punk / Hardrock

Label: High Roller / Soulfood
Spieldauer: 38:03
Erschienen: 16.04.2021
Website: [Link]

Viele Tracks, überschaubare Spielzeit: Mit "The Lost Tapes" kommen wir dem letzten zum Thema King Diamond respektive Mercyful Fate gesprochenen Wort einen weiteren Schritt näher, denn nach dem schon vor Jahren veröffentlichten "Altöl" der ersten ernsthaften Band des "Diamantenkönigs" (Black Rose) erscheint hiermit nun eine Dokumentation dessen (remastered; die kleine Firma Arg! Records brachte "Copenhagen 1979" bereits 2008 heraus), was das legendäre Gitarristen-Duo Michael Denner und Hank Shermann so getrieben hat, bevor es gemeinsam mit Monsieur Kim Bendix Petersen nicht nur dänische Musikgeschichte schrieb.

BRATS standen am Anfang der internationalen Karriere der beiden und zählten auch den späteren Geisha-Sänger Jens Arnsted alias Yenz Leonhardt in ihren Reihen. Die Gruppe veröffentlichte lediglich ein Studioalbum, das 1980 über den Major CBS nur in ihrer Heimat erschien. Vor dem Einstieg des Frontmanns machte man bereits als Quartett von sich reden und trug mehrere Songs zu dem heute im Original gesuchten Punk-Sampler "Pære Punk" bei. Die auf "The Lost Tapes" enthaltenen Kompositionen entstanden hingegen kurz darauf nach einer zwischenzeitlichen Auflösung mit Jens am Mikro.

Ursprünglich sollten sie auf einer ersten Langspielplatte für den Indie Irmgardz erscheinen, doch dann kam die CBS-Offerte und mit der Vertragsunterzeichnung ein Verbot der Vorab-Veröffentlichung von Musik über einen anderen Geschäftspartner. Drum verwarf das Trio (abgesehen von Drummer Lars Monroe war neben dem Sänger nur Shermann an Bord, also kein Bassist) das Projekt und fing mit der Arbeit an seinem selbst betitelten Debüt an.

Nichtsdestoweniger floss eingies von BRATS Mark II, die in dieser Form nur im Sommer 1979 existierten, auf "Brats" ein, selbst wenn lediglich ´Sense My Boy´ mit ebendiesem Titel auch auf dem offiziellen Einstand enthalten ist. Die Ideen in ihrer Urform zu hören gestaltet sich interessant, so man sich zu den Historikern unter den Fans des europäischen Hardrock und Metal zählt - obwohl es sich um eine noch sehr, sehr punkig agierende Truppe handelte.

Fans des wesentlichen Schaffens der zwei Sechssaiten-Hexer schauen beim Hören von Zweivierteltaktern wie ´On Dope´ oder ´Individual´, die recht eindeutig im Sog des Hypes um die Sex Pistols zur ungefähr selben Zeit geschrieben wurden, weitgehend in die metaphorische Röhre, auch wenn man das Talent von Hank und Michael als Songwriter bereits erkennt - höre etwa ´D.I.MT.´ mit seinem Ohrwurm-Hook (ist bloß eben eher Ramones als Iron Maiden …) oder ´I Do What I Wanna Do´, das ebenso finster wie proto-speedig ausfällt.

Davon abgesehen ist ´Ladies´ mit seinem cheesy Synthesizer-Motiv ein kennenswertes Kuriosum.

FAZIT: BRATS´ frühe Schandtaten sind für Metaller ein "acquired taste", da rudimentärer Punk und generell Rockmusik einer Band, die noch zu sich selbst finden musste, gleichwohl dies nie geschah. Stattdessen ging ihr Gitarren-Tandem, von dem hier nur eine Hälfte zockt, mal eben in die Geschichte ein - was dann allerdings eine … nun ja - andere Geschichte ist.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3308x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • On Dope
  • No School
  • Sense My Boy
  • Zombie People
  • Individual
  • Ladies
  • D.I.MT.
  • Prostitute
  • Can't Sleep
  • Disco Sissy
  • Punk Fashion
  • Dreams
  • Mr. Normal
  • I Do What I Wanna Do
  • So Alone
  • Technology Baby

Besetzung:

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